Veranstaltungen im November und Dezember. Evangelische Akademie zu Berlin

Veranstaltung

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freund*innen der Akademie,

mit Spannung verfolgen wir hier in Berlin gleich zweierlei Koalitionsverhandlungen. Welchen Themen werden die neuen Regierungen auf Bundes- und Landesebene besonders viel Aufmerksamkeit widmen? Sicher scheint, dass in beiden Koalitionsverträgen Klimaschutz eine zentrale Rolle spielen wird – eine Frage, die zugleich nur international angegangen werden kann.

Mit Klimaschutz in einer globalisierten Welt beschäftigen auch wir uns Ende November. Aber ebenso wie die künftigen Koalitionen befassen wir uns natürlich noch mit vielen anderen Themen. Im November und Dezember sind das unter anderem diese:

Wandel zur Nachhaltigkeit nach Corona? Globale Umweltziele versus Mobilität, Fleischkonsum und Plastikflut (29.11.)

Ob uns die Corona-Krise den Zielen des Pariser Klimaabkommens näher bringt, ist umstritten. Klar ist aber, dass es Transformationen bei Konsum und Produktion geben muss, dass neben „smartem Konsum“ künftig auch weniger Konsum gefragt ist. Wie können dabei emotionale und rationale Blockaden aufgelöst werden? Wie können neue Gewohnheiten entstehen, bei denen das tägliche Fleisch und regelmäßige Urlaubsflüge vielleicht nicht mehr „normal“ sind? Das sind Themen bei unserer Online-Tagung mit Fachleuten aus Zivilgesellschaft, Wirtschaftsforschung und Politik.

Wie halten Sie es mit der Religion in der Politik? (16.11.)

Brand- oder Friedensstifter? Über Religion im öffentlichen Raum gehen die Meinungen auseinander: Wie sichtbar darf man seine Religion ausüben? Welche Grenzen darf und muss religiöse Praxis in einer pluralen Gesellschaft haben? Wie neutral kann und muss der Staat sein, um die Religionsfreiheit zu gewährleisten? Welche Verantwortung kommt Abgeordneten in ihrer Rolle als Vertreter*innen einer religiös und weltanschaulich diversen Wählerschaft zu? Bei dieser Podiumsdiskussion reflektieren wir darüber mit Praktikerinnen und Praktikern aus Parlamenten und politischer Bildung.

Wir sind jetzt hier! Filmgespräch über das Ankommen in Deutschland (8.12.)

Über Geflüchtete wird in Medien und Politik oft gesprochen, aber selten mit ihnen. Der Dokumentarfilm „Wir sind jetzt hier“ gibt jungen geflüchteten Männern eine Stimme: Was heißt es, in einem neuen Land und einem neuen Alltag anzukommen? Darüber diskutieren wir im Anschluss an den Film mit Regisseur Niklas Schenck, jungen Geflüchteten und einer Asylrechtsexpertin. Wir wollen Perspektiven entwickeln, wie das Ankommen junger Geflüchteter politisch und gesellschaftlich weiter gestaltet werden kann.

Bilderverbot?! Zum Umgang mit antisemitischen Bildern an und in Kirchen (9.11.)

Ob „Judensau“ oder „Ecclesia et Synagoga“: Antisemitische Bilder finden sich an und in vielen Kirchen. Negative Eigenschaften auf Jüdinnen und Juden zu projizieren und so Ambivalenzen abzuwehren, ist ein grundlegender Mechanismus in einigen christlichen und säkularen Welterklärungsmustern. Welche Rolle spielen dabei die althergebrachten antijüdischen Bilder? Wie können wir vermeiden, dass sie trotz kritischer Reflexion oder gar durch sie lebendig bleiben? Darüber diskutieren wir aus theologischer und politischer, aus christlicher und jüdischer Perspektive.

Die Bibel neu entdecken: Antisemitismuskritische Bibelauslegungen

Ähnliche Fragen stellen sich mit Blick auf traditionelle christliche Lesarten der Bibel: Wie lassen sich die biblischen Geschichten erzählen, ohne antijüdische Projektionsmuster immer weiter zu reproduzieren? In der November-Veranstaltung unserer Reihe antisemitismuskritischer Bibelauslegungen demonstriert Alexander Deeg dies anhand der Geschichte vom Durchzug des Volkes Israel durch den Jordan. Im Dezember zeigt Marie Hecke Wege, die neutestamentlichen Heilungsgeschichten ohne diskriminierende Klischees zu vermitteln.

 

Antifeminismus und die extreme Rechte. Zehn Jahre nach der Selbstenttarnung des NSU (4.11.)

Zehn Jahre nach dem Auffliegen der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ ist längst nicht abschließend aufgearbeitet, wie deren jahrelange Mordserie möglich war. Am Jahrestag beleuchten wir mit der Rechtsextremismus-Forscherin Heike Radvan und mit Lamya Kaddor, Mitbegründerin des Liberal-Islamischen Bundes, welche Rolle Frauen in rechten Netzwerken als Akteurinnen und als Angriffsziel zukommt.

Verhungern und Verdursten am Lebensende? Essen und Trinken als Herausforderung im Krankenhaus (13.11.)

In der Diskussion über Suizidbeihilfe wird als Alternative zur Beendigung des Lebens auch das sogenannte Sterbefasten erörtert. Hilfe- und Pflegebedürftige auf diesem Weg zu begleiten, wirft viele ethische und rechtliche Fragen auf und ist meist eine große Herausforderung für Professionelle in Medizin und Pflege wie auch für Angehörige. In unserem 50. Workshop Medizinethik fragen wir, was genau sich hinter dem Begriff „Sterbefasten“ verbirgt und wie in der klinischen Praxis damit umzugehen ist.

Frag doch mal: Online-Dialoge zu aktuellen Glaubensfragen

In unsrem Bibeldialog-Kurzformat „Frag doch mal“ möchten wir nach einem kurzen thematischen Impuls wieder vor allem über Ihre Fragen zu Glaubensthemen ins Gespräch kommen. Zum Beispiel über verschiedene Vorstellungen und Hoffnungen, woher das Leben kommt und wohin es geht. Oder darüber, wie die Corona-Pandemie unser persönliches und gesellschaftliches Leben, unser Denken und vielleicht auch unsere Ideen von Gott beeinflusst und verändert.

Wie immer finden Sie diese und weitere Veranstaltungen mit allen Details zur Anmeldung auf unserer Webseite: https://www.eaberlin.de