Interreligiöse News – November 2020

Information Veranstaltung

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Interessierte an interreligiösen und spirituellen Themen, in dieser besonderen Zeit grüße ich Sie und Dich sehr herzlich und wünsche uns allen weiterhin, dass wir gesund und hoffnungsvoll bleiben.

Die Urania-Veranstaltung in der Reihe „Brennpunkt Religion“ am Dienstag, den 10. Nov. musste aufgrund der aktuellen Situation verschoben werden ins nächste Jahr. Zu anderen Veranstaltungen freue ich mich aber, Sie und Dich einladen zu können. Insbesondere zu zwei Gottesdiensten am 15.11. (mit Jazz-Ensemble zum Friedenssonntag) und am Buß-und Bettag (mit Jazzoratorium!) am Mittwoch, den 18.11.

Besonders ans Herz lege ich Ihnen und Dir das erste Konzert der Reihe „Lebensmelodien“ am 8. Nov. um 18 Uhr (Übertragung im rbb). Gerade in Zeiten, in denen antisemitische und rechtspopulistische Töne verstärkt zu vernehmen sind, brauchen wir die Lebensgeschichten dieser Musiker und ihre Musik gegen das Vergessen.

Ein deutliches Wort gegen den islamistischen Terror formulierten islamische Organisationen in Berlin, ein deutliches Signal, das leider in den Tageszeitungen nicht entsprechend aufgenommen worden ist – siehe Anhang unter: Berliner Muslime verurteilen Terrorakte.

Einen spirituellen Impuls sende ich Ihnen und Dir gerne mit: „an-gedacht: im Himmel gibt´s kein Corona …“
Mit herzlichen Grüßen
Andreas Goetze, Landeskirchlicher Pfarrer für den interreligiösen Dialog (EKBO)

Konzert „Lebensmelodien am 8. November 18.00 Uhr
Die Konzertreihe „Lebensmelodien“ mit jüdischer Musik aus der Zeit der Shoah wird am 8. November in Berlin eröffnet. Musik zwischen Leben und Tod – Das Projekt „Lebensmelodien“ macht jüdische Musik, die von 1933 bis 1945 komponiert wurde, deutschlandweit bekannt.

Das Auftakt-Konzert aus der Apostel-Paulus-Kirche in Schöneberg können Sie hören und sehen: https://www.rbb-online.de/rbbkultur/themen/musik/beitraege/2020/11/Lebensmelodien.html

Nach Mitternacht, am 9.11. , um 00:40 Uhr wird das Konzert im rbb-Fernsehen gezeigt. Und hier  der Link zu einem sehr schönen Interview mit dem Klarinettisten Nur Shalom, einem Shoah-Überlebendenden der 3. Generation, der diese Musik wieder entdeckt und bearbeitet hat: https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/das_gespraech/archiv/20201018_1900.html/

(Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „grenzgänge“, eine Kooperation von Alhambra Gesellschaft, der Evang. Akademie zu Berlin, dem Berliner Missionswerk/Ökuemnisches Zentrum der Landeskirche (EKBO) sowie die Apostel-Paulus-Kirchengemeinde Berlin-Schöneberg und des Evang. Kirchenkreis Tempelhof- Schöneberg)

Gedenken zur Reichspogromnacht: Zu den Veranstaltungen zum 9. November

Der „Tag des Gedenkens an die Novemberpogrome” am 9. November gehört seit 2018 zu den offiziellen Gedenktagen der Evangelischen Kirchen in Deutschland. An diesem Tag wird an die Opfer der Novemberpogrome der Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 gedacht. Zu Hintergründen zum 9. Nov. siehe auch: https://www.ekhn.de/glaube/kirchenjahr/9-november/gedenken-an-die-reichspogromnacht.html

Unter Berücksichtigung der nötigen Einschränkungen auf Grund der Pandemie finden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, zum Teil gemeinsam mit jüdischen Gemeinden. Im Anhang eine Auswahl!

 

Am 11. November um 12 Uhr: Auftakt-Veranstaltung im Live-Stream zur ökumenischen Kampagne „#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst“ –  Start wird sein im Januar 2021 (im Anhang finden sich die 14 möglichen Monatsplakate durch das Jahr) – mehr dazu noch weiter unten in der Mail…

Live-stream am 11.11.: www.ekd.de/beziehungsweise

Do., 12. November, 14-18 Uhr: Symposium „Tolerance and Intolerance in Israel / Palestine: Religion, Plurality, and Difference. Das Symposium in Memory of Roi Benbassat“ wird organisiert von Prof. Ben Johanan (Prof. an der HU Berlin, An-Institut Kirche und Judentum) und Prof. Wiese (Goethe-Universität Frankfurt) am 12. November 2020 und findet von 14 bis 18 Uhr statt – alle Infos im Anhang.

Sonntag, 15. November 2020, 11.00 Uhr (Gottesdienst zum Friedenssonntag)
„Bittet, fragt, fordert Frieden“ (Psalm 34,15 und Phil. 4,7-9)

Ort: Johannesgemeinde-Lichterfelde-West, Johanneskirchplatz 4, 12205 Berlin
Predigt: Pfarrer Dr. Andreas Goetze, Landeskirchlicher Pfarrer für den Interreligiösen Dialog, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO)
Musik: Mitglieder des Jazz-Ensembles unter Leitung von Albrecht Guendel-vom Hofe (Piano), mit Anton Peisakhov (Cello), Marcel Krömker (double-bass) und Maria Belmin (Gesang)

In unserer Welt scheint nichts so zerbrechlich zu sein wie der Friede, hebräisch: Schalom. Auf der Suche nach den universellen Friedenspotenzialen in den Heiligen Schriften mit einem besonderen Blick auf die Hebräische Bibel, unserem Alten Testament. Denn schon am Anfang der Bibel wird deutlich: Die Wahrheit beginnt zu zweit, liegt in der Begegnung. Aber das versteht sich nicht von selbst …
Veranstalter: Evang. Johanneskirchengemeinde, Berlin-Lichterfelde-West

Mittwoch, 18. November, 20.00 Uhr (Gottesdienst zum buß- und Bettag)
„Lass leuchten uns dein Göttlich Licht“ – ein Jazz-Oratorium für Solo-Gesang, Erzählerin und Jazzensemble
Ort: Emmauskirche, Lausitzer Platz 8A, 10997 Berlin

Die Welt ist enger zusammengerückt als je zuvor, verbunden durch die COVID-19-Maßnahmen, aber weithin nicht vereinigt in der Bewältigung der Folgen von Kolonialismus und der Ausbeutung und Zerstörung der Erde, wie Klimawandel, Pandemien, Migrationsbewegungen, soziale Ungerechtigkeit und Rassismus. Es ist mehr deutlich eine Zeit der Umkehr! Stoppsignale erkennen, innehalten, sich neu orientieren: „Wie wollen wir leben?“ – „Wie können wir Veränderungen erreichen und nachhaltig gerecht und freiheitlich gestalten?“ Das Jazzoratorium von Uwe Steinmetz verfolgt diese Fragen aus christlicher Perspektive von den Wurzeln der Reformationsbewegung Martin Luthers bis in die Gegenwart. Neben biblischen Worten, Liedern und Texten von Martin Luther, John Milton, Dietrich Bonhoeffer, Gordon Sumner und Christian Lehnert erklingen Klagen, Bitten und Wünsche von Berliner*innen verschiedener Generationen, Religionen und Kulturen.
Komposition, Arrangement und musikalische Leitung: Uwe Steinmetz
Mitwirkung: Ulrike Trautwein, Regionalbischöfin von Berlin, Andreas Goetze u. a.

Veranstalter: Evangelische Emmaus-Ölberg-Gemeinde, Berlin-Kreuzberg in Zusammenarbeit mit dem Berliner Missionswerk/ Ökumenisches Zentrum der Evang. Kirche
Das Oratorium folgt in seiner dreiteiligen Dramaturgie Sola Gratia (Kyrie) – Sola Fide (Gloria/Credo) – Sola Christus (Sanctus/Benedictus/Agnus Dei) dem Ordinarium einer Messe und interpretiert die 1520 in vier Hauptschriften formulierten Kernelemente von Luthers Theologie durch sieben seiner Choräle. Biblische Lesungen (Sola Scriptura) bilden das textliche Fundament, Texte und Lieder von John Milton, Dietrich Bonhoeffer und Christian Lehnert kommentieren. Im Dialograum von traditioneller und gegenwärtiger Sprache und Liedern, die durch die Jazzimprovisationen verbunden werden, eröffnen sich klingende Reflexionsräume über die Frage nach gesellschaftlich relevanten Spuren des Lutherischen Christentums in der Gegenwart, und in weiterer Perspektive, nach ihrer Bedeutung für eine offene, friedensstiftende Gesellschaft, in der Spiritualität und Diversität keine Herausforderungen, sondern Bereicherungen bedeuten

 Vorschau – jetzt anmelden:
„Übergang in Segen“: 30.12.2020 bis 2.1.2021 im Kloster Segen (Flyer im Anhang): Das alte Jahr nachklingen lassen und das neue Jahr mit Gottes Segen begrüßen: Drei Tage miteinander teilen – Meditation – Austausch – Impulse (begrenzte Teilnehmer*innen-Zahl)

Vorschau – Kampagne 2021:

Ökumenische Kampagne „#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst“ –
Start im Januar 2021 (im Anhang finden sich die 14 möglichen Monatsplakate durch das Jahr)
Am 11. November um 12 Uhr: Auftakt-Veranstaltung im Live-Stream, bei der die Kampagne vorgestellt wird: www.ekd.de/beziehungsweise

Ich möchte Ihnen und Dir die ökumenisch verantwortete Kampagne „#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst“ vorstellen und würde mich freuen, wenn diese Idee bei Ihnen/ Dir auf positive Resonanz stößt und diese Kampagne in Ihrem/ Deinem Netzwerk weiter bekannt zu machen.
Die Kampagne „#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst“ möchte die Gemeinsamkeiten zwischen Juden und Christen, aber auch die Unterschiede in den Blick rücken. Es ist das Ziel, mit dieser niedrigschwelligen Kampagne dazu beizutragen, die Sensibilität in der Gesellschaft gegenüber Antisemitismus und das Wissen darüber sowie über das christlich-jüdische Verhältnis zu vergrößern. So hoffe ich, dass die Kampagne mit ihrem Start 2021 weite Verbreitung findet.

Entstanden aus einer Initiative der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), hat sich das Projekt zu einer deutschlandweiten ökumenischen Kampagne entwickelt, die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) aufgenommen wurde und unterstützt wird.