Projekt DisKursLab: Antisemitismuskritische Bildungsmodule veröffentlicht

Fortbildung Veranstaltung

Liebe Kolleg*innen und Kooperationspartner*innen, liebe Interessierte,

wie entstehen antisemitische Narrative? Welche Rolle spielen dabei Verschwörungserzählungen? Wie prägen christliche Bilder und Selbstverständnisse antisemitische Erzählungen? Welche Funktion kann Antisemitismus haben? Diese und weitere Fragen beleuchten die Antisemitismuskritischen Module für die (religions-)pädagogische Praxis unseres Modellprojekts DisKursLab – Labor für antisemitismus- und rassismuskritische Bildung & Praxis, das mit dem Jahr 2024 zu Ende gegangen ist.

Die Module laden Lehrkräfte, Religions- und Gemeindepädagog*innen, Pfarrpersonen und andere Multiplikator*innen ein, eine selbstreflexive und kreative Auseinandersetzung mit Antisemitismus und seinen christlichen Signaturen in die Praxis der Schul- und Gemeindearbeit zu integrieren. Sie schaffen Räume für Reflexion und liefern Material und Arbeitsblätter für konkrete Bildungseinheiten. Sie helfen, gewaltvolle Bilder zu hinterfragen, neue Erzählungen zu etablieren und antisemitismuskritische Perspektiven zu stärken. Damit tragen die Module dazu bei, Antisemitismus und vor allem seine christlichen Signaturen zu verstehen und den gegenwärtigen Antisemitismus zu bekämpfen.

Die fünf Module „Antisemitismus“, „Verschwörung“, „Judas“, „Verrat“ und „Bildstörung“ behandeln in insgesamt 29 Einheiten zentrale Aspekte von Antisemitismus und seinen christlichen Signaturen. Sie bauen thematisch aufeinander auf, sind jedoch auch einzeln nutzbar. Die meisten Materialien sind als offenes Bildungsmaterial (OER) zur kreativen Anpassung nutzbar. An einer Erweiterung um ein sechstes Modul zum Thema „Israel“ wird gearbeitet.

Abschluss des Projekts DisKursLab

Die Antisemitismuskritischen Module wurden vom DisKursLab in einem mehrjährigen Prozess in gemeinsamer Arbeit mit Lehrkräften und Schüler*innen entwickelt. Ihre Veröffentlichung bildet den Abschluss des DisKursLab, das als Modellprojekt von 2020 bis 2024 Fragen von Diskriminierungssensibilität, Digitalität und Demokratisierung mit innovativen (Bildungs-) Formaten für Theologie, Religionspädagogik und Gemeindepraxis verband.

In Partnerschaft mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat das Projekt in rund 100 Veranstaltungen, Fortbildungen und Workshops mit Haupt- und Ehrenamtlichen, Schüler*innen und Religionslehrkräften, Pfarrer*innen und Gemeindepädagog*innen Fragen und Ansätze rassismus- und antisemitismuskritischer Theologie, religionspädagogischer und kirchlichen Praxis bearbeitet.

Die Antisemitismuskritischen Module stehen auf der Website des Netzwerks antisemitismus- und rassismuskritische Religionspädagogik und Theologie (narrt) dauerhaft unter https://narrt.de/antisemitismuskritische-module zur Verfügung.