Verbunden bleiben trotz Abstand – spirituelle Angebote für zu Hause . interreligiöse NEWS in besonderen Zeiten

Information

Andreas Goetze
Landeskirchlicher Pfarrer für den Interreligiösen Dialog (EKBO)

Hier sind verschiedene Ideen, um sich mit Gott zu verbinden und auch mit anderen Menschen im Geiste verbunden zu bleiben – jeweils auf ihre Weise schlicht und einfach umzusetzen:

https://www.3einigkeit.de/event/6860580: Die Dreieinigkeitsgemeinde in Neukölln hat eine kleine Mittags-Liturgie entwickelt – diese kann ich allein oder auch mit den Menschen bei mir in der Wohnung/ im Haus feiern. Jeden Mittag z. B. um 12.00 Uhr.

https://www.ekbo.de/livestream: Jeden Mittag um 12.00 Uhr lädt Dr. Christian Stäblein, der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zu einem kurzen Innehalten ein. Das Mittagsgebet wird über einen YouTube-Kanal übertragen: www.ekbo.de/livestream  (auf dieser Seite finden sich ganz viele verschiedene Livestream-Angebote!). Oder auch zum Nachhören und Mitbeten täglich auf: https://www.paradiso.de/artikel/mediathek/gedanken-zum-auftanken-spezial

Weitere Angebote finden sich unter: https://www.ekbo.de/themen/detail/nachricht/neue-analoge-und-digitale-angebote-der-kirchengemeinden.html

https://www.ekhn.de/fileadmin/content/ekhn.de/download/intern/corona/Wenn_die_Glocken_laeuten__19.30_Uhr.pdf: Eine Einladung um 19.30 Uhr zum gemeinsamen Innehalten: Ganz gleich, wo Sie gerade sind: ein Abendgebet. Denn die Kraft des Gebetes verändert die Welt und uns selbst. „Wenn ich dich anrufe, Gott, so hörst du mich, und gibst meiner Seele große Kraft“ (Psalm 138, 3).

Online-Angebote gab es schon bisher zahlreich in den Kirchen. Dies wird jetzt noch verstärkt: Kirche von zu Hause – Alternativen (nicht nur) in Zeiten von Corona: https://www.ekd.de/kirche-von-zu-hause-53952.htm.

Wie können wir in diesen besonderen Zeiten geistlich miteinander verbunden bleiben? Die Wege nach draußen sind begrenzt, aber die Wege nach innen bleiben offen! Ein neues Projekt ist dazu gestartet unter dem Titel “Spirit and Soul” – weitere Infos unter: www.spiritandsoul.org und bei Pfarrerin Lioba Dietz (lioba@spiritandsoul.org)
Wir laden dich ein, zu einer Spirit & Soul Online Session, zu einem interaktiven geistlichen Format im digitalen Raum, am 
Sonntag, den 29. März um 17 Uhr. Es ist eine “Meditation mit Gegenüber”, zu zweit und in der Gruppe.

Die „Meditation mit Gegenüber“ dauert mit Hinführung und Ausklang eine knappe Stunde. Wie oft und zu welcher Tageszeit die “Mediation mit Gegenüber” danach weitergeht, hängt auch von deiner Rückmeldung ab.

Um dabei zu sein, musst du dich über Zoom einwählen. Der Link lautet: https://zoom.us/j/279975590

Wenn du dich zum ersten mal Zoom benutzt, wähle dich bitte 15 Minuten vor der Zeit ein, um dich mit den Einstellungen des Programms vertraut zu machen. Es funktioniert wegen des größeren Bildschirms am besten auf einem Computer oder Lap-Top, geht aber auch auf Tablet oder Smart-Phone.  

Was ist es und wie läuft es ab?
Zu Beginn des Ganzen treffen wir uns in einem digitalen Gruppenraum. Nach einer Begrüßung gehen die Teilnehmenden in zufällig zusammengestellte Zweiergruppen in unterschiedlichen Räume. Wie in einer Meditation alleine geht es darum, in der Gegenwart anzukommen. Zu spüren, da sein, mich mit mir selbst verbinden und mit dem großen Ganzen. Das Besondere an der Meditation zu zweit ist, dass es Fragen gibt und ein Gegenüber. Erzählen und Zuhören wechseln sich ab.

Zum Ende kommen alle wieder als Gruppe zu Stille, Gebet und Segen zusammen. Wer will kann danach noch zu einem Sharing bleiben, um noch etwas zu teilen oder zu hören, was andere teilen. 

Wir würden uns sehr freuen, wenn du mitmachst und uns Feedback gibst.

Herzliche Grüße,
Lioba und Anja
__________________________________

Impulse aus den Religionsgemeinschaften:

Lotos-Vihara-Zentrum (buddhistisch) Unter dem Thema „Getrennt und doch verbunden“ bietet der spirituelle Leiter Dr. Wilfried Reuter jeden Morgen eine Morgenmeditation an von 8.00-9.00 Uhr. Im Moment können alle jeden Tag an einer Meditation über Zoom teilnehmen: So kommt ihr direkt in den Meditations-Zoom-Room: https://zoom.us/j/7012174754
Wer bereits Zoom installiert hat, kann alternativ die Meeting-ID verwenden: 701-217-4754

Jeden Dienstag von 19:30 – 21:00 Uhr Meditationsabend mit Impulsen von Dr. Wilfried Reuter: „Spirituelle Praxis in schwierigen Zeiten“: In dieser von Unsicherheit, Sorgen und Ängsten bestimmten Zeit brauchen wir etwas Verlässliches, das uns das trägt. Unsere spirituelle Praxis bietet uns hierfür einen stabilen Anker. An diesem Abend leitet Wilfried Reuter geführte Meditationen zur Unterstützung an. So kommt ihr direkt in den Meditations-Zoom-Room: https://zoom.us/j/7012174754.
Wer bereits Zoom installiert hat, kann alternativ die Meeting-ID verwenden: 701-217-4754

Spenden werden erbeten – homepage: https://www.lotos-vihara.de/termine/alle-termine-in-diesem-monat.html

Muslimisch:
https://freitagsworte.de/: Die Freitagsworte werden wöchentlich von der Alhambra Gesellschaft e.V. aus Köln online gestellt und geben Impulse aus islamischer Perspektive zu aktuellen Themen.

Jüdisch:
https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/schabbat-im-radio-und-online/: erste Informationen zu den jüdischen Angeboten – u.a. auch die Synagoge in der Pestalozzistraße, die ihre Gottesdienste am Freitagabend und Samstag-Vormittag als Facebook-livestream online anbietet: http://synagoge-pestalozzistrasse.de/

Zu den Momenten der Stille und „Leerheit“, die ja in allen Religionen einladen, den eigenen inneren Kräften und den spirituellen Ressourcen nahe zu kommen, habe ich wunderbare Gedanken von Elisabeth Kruse (früher Neukölln, heute Pfarrerin in Genua) erhalten, die ich gerne mit Ihnen und Dir teile:
„Ich denke dieser Tage öfter an Berlin, als der Tempelhofer Flughafen geschlossen und kurze Zeit danach als Park für die Allgemeinheit geöffnet wurde. Können Sie sich das vorstellen: auf ein Feld zu treten, mitten in der Stadt, wo das Auge bis zum Horizont nur Wiese sieht? „Da ist ja nichts“ meinte eine Seniorin meiner Gemeinde, die an das Feld grenzte, enttäuscht.
Eben. Das war für mich das Kostbarste: kein „Angebot“, keine Unterhaltung, keine Ablenkung, nur der weite Himmel und ein endlos scheinendes Wiesenmeer. Wir haben damals einige Jahre lang zu den sog. „Leerläufen“ eingeladen.
Man traf sich, hörte einen kurzen Textimpuls, z. B. diesen: Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir. (Apostelgeschichte 17,27-28).
Freude – du Schwester des Dunkels, Schwester des Leids, größer denn alles, Bewegerin der Zeit.
Freude – vom Herzen Gottes gesandt in die Zeit, flutend umhülle mein Licht und mein Leid.
(Hedwig-Maria Winkler)

…und dann ging jede*r für sich. Allein unter dem großen Himmel, mit offenem Herzen spüren: wie fühlt sich das an? Was höre, sehe, rieche ich? Einzelne Worte ein- und ausatmen, „Licht“ und „Leid“ zum Beispiel, oder „in ihm“ und „leben wir“. Und beim Gehen und Atmen und Dasein, ohne eine bestimmte  Absicht zu verfolgen, kann es passieren, dass mir ein tröstlicher Gedanke ein-fällt, dass ich ruhig und gelassen werde. Wir haben uns dann nach einer halben Stunde wieder getroffen, unsere Erfahrungen geteilt und sind mit Gebet und Segen wieder auseinander gegangen.

Leerer Raum, absichtsloses Dasein, geschenkte Zeit – ob sich etwas davon in unsere derzeitige Situation übertragen lässt, in der die Tage ohne die gewohnte Struktur dahinfließen? Eine halbe Stunde ohne Angebot von außen? Allein am offenen Fenster, ehe (oder nachdem) die Kinder meine Aufmerksamkeit brauchen, oder all die freundlichen Botschaften für Unterhaltung und Ablenkung sorgen? „Da ist ja nichts…“ Eben, und dann kann kommen, was tröstet und erfüllt. Wollen wir es mal versuchen?“

Diese Gedanken berühren mich.
Ich wünsche Ihnen und Dir solche Momente, die die inneren Ressourcen spüren lassen.
Bleiben Sie alle behütet und gesund an Leib, Geist und Seele!
Andreas Goetze